Zweite Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplanes

28.08.2015, 13:20 Uhr

Der Rat der Gemeinde Gangelt hat in seiner jüngsten Sitzung die zweite Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplanes verabschiedet.
 

Nach §1 des Gesetz über den Feuerschutz und die Hilfeleistung in NRW (FSHG) ist es Aufgabe der Gemeinden, eine den örtlichen Verhältnissen entsprechende leistungsfähige Feuerwehr zu unterhalten. Was den örtlichen Verhältnissen entsprechend leistungsfähig für die Feuerwehr Gangelt bedeutet, definiert der Brandschutzbedarfsplan. Hierin wird beschrieben, wie viele Feuerwehrangehörige die Gemeinde Gangelt zur Erreichung der definierten Schutzziele benötigt werden, welche Fahrzeuge und welche Ausrüstung ihnen zur Verfügung gestellt werden müssen, um die auferlegten Aufgaben im Ernstfall voll erfüllen zu können.
 
Hierbei spielen die Hilfsfristen ebenfalls eine wichtige Rolle. Dazu definiert der Gemeinderat im Brandschutzbedarfsplan, wann die Feuerwehr bei zeitkritischen Einsätzen mit wie vielen Kräften vor Ort sein soll und orientiert sich dabei bei solchen Einsätzen an der sogenannten Reanimationsgrenze, also wie lange eine Wiederbelebung von Patienten mit Rauchvergiftung noch eine Aussicht auf Erfolg hat. Hierbei stellte das unabhängige Sachverständigenbüro Consulting 4 Safety fest, dass die Feuerwehr in der Gemeinde Gangelt gut aufgestellt ist. Ein besonderes Lob sprach der Sachverständige Dipl. Ing. Küsters den Angehörigen der Feuerwehr Gangelt für ihr einzigartiges Engagement aus. Die Angehörigen der Feuerwehr Gangelt haben, neben ihrem regulären Einsatz-, Fortbildungs- und Übungsdienst, alle Gerätehäuser in der Gemeinde Gangelt in Eigenleistung entweder grundlegend saniert oder sogar neu gebaut. 
 
Gleichzeitig bescheinigte der Sachverständige auch der Gemeinde Gangelt eine gute Arbeit. Die in den letzten Gutachten empfohlenen Anschaffungen wurden getätigt und die empfohlenen Maßnahmen wurden umgesetzt.
 
 
 
Nach wie vor ist die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Gangelt bestens aufgestellt. Wehrführer Günter Paulzen stehen aktuell mehr als 180 Kräfte in der Einsatzabteilung zur Verfügung. Darüber hinaus bilden mehr als 30 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 10 und 18 Jahren den Nachwuchs für die Einsatzabteilung. Mit Rat und Tat und nicht zuletzt als Vorbilder stehen die rund vierzig Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilung den jung Einsatzkräften zur Verfügung.
 
Der Wehrführung stehen acht Löscheinheiten zur Verfügung, die in drei Löschzügen zusammengefasst werden. Als Resultat aus der ersten Fortschreibung besteht der Zug 1 aus den Löscheinheiten Gangelt und Stahe-Niederbusch, der Zug 2 aus den Löscheinheiten Birgden, Kreuzrath und Schierwaldenrath sowie der Zug 3 aus den Löscheinheiten Breberen, Langbroich-Harzelt und Hastenrath.
 
Die Feuerwehrgerätehäuser wurden fast alle modernisiert und befinden sich auf dem aktuellen Stand der Technik. An dieser Stelle hebt die CDU-Fraktion das außergewöhnliche ehrenamtliche Engagement hervor. Aktuell modernisieren die Angehörigen der Löscheinheit Birgden, neben dem Übungsdienst, den Einsätzen und den Lehrgängen, in Eigenleistung sehr umfangreich ihr Feuerwehrgerätehaus. Als nächstes und letztes Großprojekt steht nun der Umbau des Feuerwehrgerätehauses der Löscheinheit Kreuzrath an.
 
Einzige Schwachstelle der Feuerwehr Gangelt ist, wie bundesweit allerorts zu verzeichnen ist, ein nicht optimale Besetzung tagsüber an Werktagen. Nur die wenigsten der über 180 aktiven Feuerwehrangehörigen arbeiten in der Gemeinde Gangelt. Nachts und am Wochenende ist die Erreichung der vom Rat der Gemeinde Gangelt vorgegebenen Schutzziele problemlos möglich. Da die meisten Einsatzkräfte jedoch außerhalb der Gemeinde Gangelt arbeiten, konnten zuletzt die Eintreffzeiten werktags nicht erreicht werden. Die Einsatzkräfte, die vor Ort arbeiten, haben bei diesen Einsätzen jedoch ihr Bestes gegeben, so dass die Schutzziele zwar nicht immer eingehalten werden konnten, aber dennoch niemand zu Schaden kam. Mit der Erkenntnis, dass die Schutzziele werktags nicht immer eingehalten werden können, reagierte die Wehrführung prompt und passte die Alarm- und Ausrückeordnung (AAO). Seit dem ersten Juli werden nun werktags bei zeitkritischen Einsätzen alle Löscheinheiten der Gemeinde Gangelt alarmiert. Nur hierdurch ist gewährleistet, dass ausreichend Einsatzkräfte schnell genug an der Einsatzstelle eintreffen. Dies bedeutet jedoch, dass bei einem kritischen Einsatz eine Vielzahl von Feuerwehrfahrzeugen zu einer Einsatzstelle fahren, in denen nur wenige Feuerwehrangehörige sitzen. Gleichzeitig werden weitere Maßnahmen getroffen, um die Tagesverfügbarkeit bei zeitkritischen Einsätzen zu erhöhen. Dennoch bestätigte der Sachverständige Küsters dem Rat der Gemeinde Gangelt, dass die Gemeinde derzeit keine hauptamtlichen Stellen für die Feuerwehr schaffen muss.
 
Der Brandschutzbedarfsplan der Gemeinde Gangelt stammt ursprünglich aus dem Jahre 2003. Nach der ersten Fortschreibung im Jahre 2009 stimmte heute der Rat der Gemeinde Gangelt einstimmig für die zweite Fortschreibung. Die nächste Fortschreibung steht nun in den Jahren 2020/2021 an.
 
Die CDU-Fraktion bedankt sich bei allen Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Gangelt für ihren ehrenamtlichen und unentgeltlichen Einsatz zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Gangelt. Wir würden es sehr begrüßen, wenn sich noch mehr Bürgerinnen und Bürger dieser tollen Truppe anschließen würden. Weitere Informationen erhalten Sie bei jedem Feuerwehrmitglied sowie unter www.feuerwehr-gangelt.de