Er will die Probleme der Senioren sichtbar machen

Der neue Vorsitzende der Seniorenunion in Gangelt ist pensionierter Polizeibeamter. Er hat viel vor und möchte Missstände beheben.

22.05.2021, 10:10 Uhr | AVZ (red) vom 22.05.2021

Gangelt Mit viel Enthusiasmus und großem Elan geht Martin Offergeld sein neues Amt als Vorsitzender der Gangelter Seniorenunion an. Dabei ist er derzeit nur kommissarisch im Amt, weil die Corona-Beschränkungen keine Versammlungen erlauben, auf denen er gewählt werden könnte.

In der Gemeinde Gangelt hat sich 2018 die christdemokratische Senioren-Union (SU) neu gegründet. Vor knapp 30 Jahren hat es eine solche, von ehemaligen CDU-Ratsvertretern unter dem Vorsitz von Willi Kranz gegründete Gemeinschaft, schon einmal gegeben. „Die ist aber dann im Laufe der Jahre einfach eingeschlafen“, erinnerte Dr. Heiner Breickmann, der den CDU-Gemeindeverband führt, Mitglied des Gemeinderates ist und vor drei Jahren auch stellvertretender Vorsitzender der SU geworden ist. Da Martin Offergeld (67) seit seinem Umzug von Baesweiler nach Gangelt in der CDU vielschichtig und engagiert aktiv ist, hatte CDU-Chef Breickmann schnell den passenden Mann für die Nachfolge für den im letzten Jahr verstorbenen Franz Molls gefunden.

Da der pensionierte Polizeibeamte nicht nur mit offenen Augen, sondern auch viel mit Hund Nicky in Gangelt unterwegs ist, fallen ihm immer wieder Missstände auf.

Beim Gespräch am Kahnweiher kommt das erste Problem auf einem Fahrrad an. „Radfahrer haben hier nichts verloren, die Durchfahrt ist verboten“, ereifert er sich, wohl wissend: „Das interessiert aber keinen Menschen“. Er habe es selber oft erlebt, dass alte Menschen, zu Fuß oder mit Rollator, Leute mit Kinderwagen oder Kindern an der Hand massiv behindert werden. „Spricht man die Radfahrer an, bekommt man dumme Antworten!“ Sperrpfosten wie beispielsweise am Tennisplatz wären für ihn eine Lösung. Der Zaun am Regenrückhaltebecken am oberen Kahnweiher ist völlig marode und müsste erneuert werden. „Ich habe eine Eingabe an die Gemeinde gemacht. Da wurden dann zwei Sperren aufgestellt, die aber das Problem nicht lösen.“

Um diese und andere Probleme mit dem Bürgermeister direkt zu besprechen, hat er sich einen Termin im Rathaus gemacht. Mit seiner zehnjährigen Ratserfahrung aus Würselen, möchte Martin Offergeld, der der Liebe wegen nach Gangelt gekommen ist, die Belange der Senioren mehr in den Mittelpunkt der allgemeinen Arbeit in der Gemeinde rücken. 

Er bedauert zum Beispiel, dass die Idee der geplanten Seniorenwohnanlage der Familie Conzen nicht verwirklicht wurde. „Seniorengerechtes Bauen findet kaum statt!“ Gerade ein Projekt am Willi-Schürgers-Ring kenne er. Hier könnte und sollte in den vielen Neubaugebieten mehr geschehen.

All die Veranstaltungen rund um das Thema Gesundheit, die in den vergangenen Jahren immer gut besucht und dankbar angenommen wurden, mussten während der Pandemie ausfallen. „Da haben wir noch einiges vor, müssen aber warten, bis alle Beschränkungen rund um Corona aufgehoben sind!“ Dabei ist es ihm – wie auch den Mitstreitern in der SU – wichtig zu betonen, dass hier niemand nach seinem Parteibuch beurteilt wird. Die Probleme der Senioren im Allgemeinen stehen auf der Agenda. (red)