Beigeordneter Gerd Dahlmanns einstimmig wiedergewählt

15.05.2020, 14:41 Uhr | AZ vom 15.05.2020

Ungewöhnliche Ratssitzung in der Willy-Bomanns-Festhalle in Breberen
 

GANGELT-BREBEREN Nach 16 Jahren wird nun Gerd Dahlmanns seine dritte Amtsperiode antreten und noch acht weitere Jahre auf seinem Posten in der Gemeindeverwaltung bleiben. Seine Dankesworte fielen ungewohnt ernst aus.
Als ungewöhnlich darf man die aktuelle Ratssitzung der Gemeinde Gangelt bezeichnen. Außergewöhnlich war nicht nur der Veranstaltungsort. Die Gemeindeverwaltung hatte die Ratssitzung vom Forum des Rathauses, das unter Corona-Gesichtspunkten, so Bürgermeister Bernhard Tholen, zu klein gewesen wäre, in die Willy-Bomanns-Festhalle in Breberen verlegt. Dort konnten die Ratsmitglieder mit dem entsprechenden Abstand zueinander dem Sitzungsverlauf folgen.
Ungewöhnliches Glück habe die Gemeinde mit der Verpflichtung ihres Beigeordneten Gerd Dahlmanns gehabt, hieß es. Dahlmanns hatte vor 16 Jahren seinen Posten in der Gemeindeverwaltung angetreten. „Er hat die Geschicke der Gemeinde hervorragend geführt“, urteilte Bürgermeister Bernhard Tholen, bevor er den Rat über die Wiederwahl des Beigeordneten abstimmen ließ.
Das Abstimmungsergebnis fiel einstimmig zugunsten von Gerd Dahlmanns aus, der nun seine dritte Amtsperiode von acht Jahren antreten wird. Gerd Dahlmanns bedankte sich bei den Ratsmitgliedern mit ungewöhnlich ernsten Worten, deren Tragweite sich wohl erst dem neuen Rat und dem neuen Bürgermeister nach der Kommunalwahl eröffnen wird. Er sei kein Freund großer Worte, bemerkte Dahlmanns in seiner Dankesrede, doch ein paar Worte wolle er doch an die Ratsmitglieder richten. „Wir stehen vor großen Herausforderungen, deren Umfang derzeit niemand seriös einschätzen kann.“ Und wer Gerd Dahlmanns ein wenig kennengelernt hat, der erwartete an dieser Stelle nicht, dass sich der alte und neue Beigeordnete auf Spekulationen über die Art dieser Herausforderungen einlassen würde.
Klar war aber allen im Saal, dass Dahlmanns auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie abzielte, die nicht nur die Gemeinde Gangelt noch zu spüren bekommen wird. Ungewöhnlich war auch, dass das freudige Ereignis der Wiederwahl eines geschätzten Beigeordneten nicht in fröhlicher Runde nach der Sitzung begossen wurde. Aber da alle Veranstaltungen der Gemeinde Gangelt von der Gangelter Musiknacht über das Ritterfest bis zum Nikolausmarkt für das Jahr 2020 aufgrund der aktuellen Lage abgesagt werden, fiel natürlich auch dieser Umtrunk ins Wasser. Gerd Dahlmanns hatte aber für alle Ratsmitglieder ein paar Flaschen Gängelder Bejer bereitgestellt, um im heimischen Biergarten auf das Wohl der schönen Gemeinde Gangelt anstoßen zu können.
Coronabedingt waren auch einige Tagesordnungspunkte der Ratssitzung. Jeweils einstimmig sprach sich der Rat für ein Aussetzen der Beitragserhebung für die Betreuung von Kindern in der Ganztagsschule sowie für die außerunterrichtlichen Betreuungsangebote der Primarstufe im Zuge von Covid-19 für die Monate März, April und Mai sowie für einen Antrag der Gewerbegemeinschaft Gangelt auf zinslose Stundung von Gewerbesteuerbeiträgen für Unternehmen in der Gemeinde für die Dauer von sechs Monaten aus.
Einstimmig bis auf eine Ausnahme stimmte der Rat über die laufenden Bebauungspläne ab. Lediglich beim Bebauungsplan „Zum Gelindchen/III“ in Birgden stimmte Hermann-Josef Peters, CDU-Mitglied aus Birgden, gegen den Plan. Er befürchte, so Peters, durch ein weiteres Baugebiet im Osten eine Spaltung des Ortes in Alt- und Neu-Birgden. Der Ort entwickle sich zu sehr nach Osten hin. Die Verkehrsanbindung des Ostens sei derzeit nicht ausreichend.