Käferkatastrophe und ein Lärmgutachten

07.11.2019, 16:12 Uhr

Bau- und Umweltausschuss: Wertverlust im Gemeindewald, Biogasanlage in Schümm und Neubau an der Grundschule Birgden
 

VON DETTMAR FISCHER
 
 
Gangelt Revierförster Wolfgang von der Heiden wünscht alljährlich den Mitgliedern des Gangelter Bau- und Umweltausschuss eine ruhige Adventszeit, nachdem er den Plan für das kommende Forstwirtschaftsjahr vorgestellt hat. In diesem Jahr war sein Besuch leider mit schlechten Nachrichten in Bezug auf den Gemeindewald verbunden. Die Trockenheit sei tief in den Boden gegangen, und der Borkenkäfer habe sich immens ausgebreitet, erläuterte von der Heiden.
 
Die bundesweite Käferkatastrophe habe dazu geführt, dass alle verfügbaren Unternehmen in den Hauptschadensgebieten gebunden seien. Daran werde sich wohl auch 2020 nichts ändern. Die Holzpreise bei Nadel- aber auch bei Laubholz seien stark unter Druck geraten. Deshalb sehe der Hauungsplan für 2020 nur das Fällen von Fichten und Kiefern in den von Käfern befallenen Gebieten vor. Vor diesem Hintergrund sei davon auszugehen, dass der Gemeinde in 2020 für ihre Waldgebiete Pflege- und Aufforstungskosten in Höhe von gut 27.000 Euro entstünden, denen Erträge aus dem Holzverkauf von lediglich 5.000 Euro entgegenstünden.
 
Grenzwerte werden eingehalten
 
 
Die Erweiterung der Biogasanlage in Schümm verbunden mit der Aufstellung eines zweiten Blockheizkraftwerkes im Bereich der Grundschule Breberen hatte in der letzten Ausschusssitzung für so große Irritation gesorgt, dass dieser Punkt von der Tagesordnung abgesetzt worden war und für die aktuelle Sitzung nun der Lärmgutachter Michael Mück aus Herzogenrath auf Kosten des Betreibers der Biogasanlage eingeladen worden war, um über die Lärmproblematik zu berichten. Vor allem der zuständige Ortsvorsteher Günther Dammers (CDU) hatte sich so vehement zur Lärmproblematik geäußert, dass er damals selbst seine Fraktionskollegen verblüfft hatte. Dammers hatte unter anderem nicht einsehen wollen, dass zwei Anlagen nicht mehr Lärm machen sollten als eine.
 
Lärmgutachter Michael Mück bestätigte aber die Angaben im bereits vorliegenden Gutachten und unterstrich, dass lediglich von einer zusätzlichen Lärmemission von 1,1 Dezibel auszugehen sei. Diese sei für das menschliche Ohr kaum wahrnehmbar. Dass die Grenzwerte in Bezug auf die Lärmessionen nicht überschritten würden, war allerdings auch schon in der vergangenen Sitzung deutlich gemacht geworden.
 
Groß hinterfragt wurden die Ausführungen des Lärmgutachters Michael Mück nun nicht mehr. Der fraktionslose Hans-Günther Heinen untermauerte seine Argumentation, dass Biogasanlagen ein Gefahrenpotenzial darstellen würden, mit dem aktuellen Bericht eines Nachrichtenmagazins. Heinen bat, seine Bedenken, dass die Biogasanlage in Bezug auf mögliche Explosionsgefahr zu nah an der Wohnbebauung stünde, ins Protokoll aufzunehmen.
 
Platz für 240 Schüler
 
2022 soll mit der Erweiterung der Grundschule in Birgden begonnen werden. Christoph Apweiler von der Bougie Immobilien & Architektur GmbH stellte im Ausschuss die Entwurfsplanung vor. Die Kosten für den Erweiterungsbau sind derzeit auf 2,6 Millionen Euro geschätzt. Geplant ist ein neues Gebäude in direkter Nachbarschaft des alten mit Erd- und Obergeschoss.
 
Als zentraler Raum wird eine Mensa entstehen, die auch für Veranstaltungen mit rund 200 Personen genutzt werden kann. So muss die bestehende Turnhalle nur noch bei Großveranstaltungen hergerichtet werden. Das Obergeschoss wird über einen Aufzug erschlossen. Vorgesehen sind unter anderem ein Musikraum, eine Küche, ein Besprechungszimmer und zwei Klassenräume.
 
Die Erweiterung diene vor allem dem Offenen Ganztagsangebot, wie Bürgermeister Bernhard Tholen erläuterte.
 
Gestartet sei man in diesem Beriech mit 30 Kindern. Wenn das neue Gebäude stehe, sei mit 100 bis 120 Kinder in der OGS und 240 Schülern insgesamt an der Birgdener Grundschule zu rechnen.