Von Karl-Heinz Hamacher

 

Gangelt „Das habe ich beim Kreis so nie erlebt“, staunte Bürgermeister Guido Willems ob des Lobes, das ihm und seinem Team da von allen Seiten gezollt wurde. Für den Beigeordneten Gerd Dahlmanns, Herr der Zahlen im Rathaus, war das nun gar nicht neu; seit vielen Jahren ziehen die Ratsvertreter über die Fraktionen hinweg an einem Strang – zumindest was das Zahlenwerk des Kämmerers angeht.

 

Coronabedingt waren die Haushaltsreden knapp gehalten. Gerade mal zehn Sekunden brauchte Jens Thelen als Sprecher von „Die Fraktion“. Die übliche Begrüßungsfloskel war länger als der Text selber: „Aus Coronagründen finden sie meine Rede auf unserer Internetseite!“ Das Wort Corona steht in den Haushaltssatzungen landauf, landab für die große Unbekannte in der Rechnung. Einiges davon würde in den aktuellen Planansätzen schon deutlich, so Roger Schröder als UB-Sprecher. Zuverlässige Planungen für die Zukunft seien da schwierig. Dass es aber auch in schwierigen Zeiten positiv weitergehe, habe sich bei der Haushaltstagung zusammen mit der Verwaltungsspitze gezeigt, so der CDU-Fraktionsvorsitzende Karl-Heinz Milthaler. Mit dem vorhandenen Geld verantwortungsbewusst umzugehen, dafür habe der Rat der Gemeinde fraktionsübergreifend in den letzten Jahren gestanden.

 

Positives gewann SPD-Fraktionschef Rainer Mansel kurzen Haushaltsreden ab: „Da werden nicht langatmig x-mal die Zahlen wiederholt!“ Dass man einen Haushalt mit 400 Seiten einer Fraktion auch in kurzer Zeit erklären kann, darüber freute sich Ludwig Dohmen von der Gruppe Freie Wähler und Liberale. Während in Gangelt die CDU 21, die SPD vier und die anderen Oppositionsparteien mit je zwei Abgeordneten Fraktionen bilden, ist Ingrid Heim für die FDP alleine im Rat vertreten. Sie bildet nun mit den Freien Wählern eine Fraktion.

 

Investitionen in Schulen

 

Die Gemeinde Gangelt wird auch in diesem Haushaltsjahr aller Voraussicht nach schuldenfrei bleiben. Wie schnell sich das aber in diesen Zeiten alles ändern kann, zeigt schon die Tatsache, dass sich vom letzten Entwurf bis zur fertigen Satzung die Zahlen teilweise erheblich verändert haben – allerdings positiv. Damit konnte die Unterdeckung des Haushaltes um eine Million Euro gesenkt werden. Aktuell müssen rund 550.000 Euro aus der Rücklage entnommen werden, vorher 1,5 Millionen. Im Ergebnisplan sind die Erträge mit 27.910.700 Euro beziffert, die Aufwendungen mit 28.455.500 Euro. 25.226.100 Euro sind als Einzahlungen im Finanzplan vorgesehen, 25.333.300 gehen raus. Bei den Investitionen werden Einnahmen von rund vier Millionen Euro und Ausgaben von sechs Millionen Euro erwartet.

 

Größere Investitionen sind in den beiden Grundschulen in Breberen und Birgden sowie rund um die energetische Erneuerung der großen Sporthalle in Gangelt geplant. Nach Fertigstellung der Ortsumgehung steht die Neugestaltung der Sittarder Straße an; auch die Gemeindeverbindungsstraße zwischen Schierwaldenrath und Laffeld soll ausgebaut werden. Das neue Dorfgemeinschaftshaus in Stahe wird weiter gefördert; Arbeiten stehen auch an der Pausenhalle der alten Schule in Schierwaldenrath an.