2,4 Millionen für den zweiten Bauabschnitt

31.05.2019, 10:22 Uhr | AN vom 31.05.2019

GANGELT Das Beste kommt ja bekanntlich zum Schluss. Und so hatte sich die Verwaltung der Gemeinde Gangelt die Verkündung der frohen Botschaft bis zum Ende der Ratssitzung aufgespart: Der Zuwendungsbescheid für den zweiten Bauabschnitt der Ortsumgehung Gangelt ist eingetroffen.
 

Bürgermeister Bernhard Tholen freute sich, dass es nun weitergehen kann. Schließlich ist die nördliche Umfahrung des Ortskerns Gangelt die Voraussetzung für die geplante Neugestaltung des Ortskerns. Vielen Autofahrern dürfte in den vergangenen Wochen der Fortschritt der Bauarbeiten am ersten Bauabschnitt der Ortsumgehung aufgefallen sein. Spätestens dann, wenn sie von Vinteln kommend nach Gangelt fahren wollten und vor dem Erdwall wieder umkehren mussten, dürfte ihnen die Baumaßnahme bewusst geworden sein.
 
Zum Anschluss des ersten Bauabschnittes an die Verbindungsstraße Vinteln-Gangelt hatte die Verbindungsstraße vorübergehend komplett gesperrt werden müssen. Inzwischen ist der anschließende Kreisverkehr fertiggestellt und für den Durchgangsverkehr freigegeben. Die Auffahrt vom Kreisverkehr auf das erste Teilstück der Umgehung ist zwar noch gesperrt, wird aber voraussichtlich noch im Sommer frei gegeben, wenn die letzten Baumaßnahmen abgeschlossen sein werden.
 
Der erste Bauabschnitt der Ortsumgehung, offiziell Ersatzkreisstraße 13/17, ermöglicht dann schon einmal die Teilumfahrung Gangelts in Richtung Gewerbegebiet Gangelt oder Süsterseel und Niederlande vom Kreisverkehr bei Vinteln kommend. Der zweite Bauabschnitt kann nun mit dem in dieser Woche von der Bezirksregierung eingegangenen Zuwendungsbescheid über knapp 2,4 Millionen Euro in Angriff genommen werden. Antragsteller der Baumaßnahme ist der Kreis Heinsberg. Der Kreis rechnet damit, dass, vorausgesetzt alles läuft glatt, nach der Auftragsvergabe in diesem Jahr im Frühjahr 2020 der Baubeginn erfolgen wird.
 
Der zweite Teil der Ortsumgehung wird an die L47, die derzeit den Ortskern teilt, zwischen Gangelt und Stahe anschließen. Der Kreis geht wie beim ersten Bauabschnitt auch beim zweiten von einer Bauzeit von rund einem Jahr aus, wie der zuständige Amtsleiter beim Kreis Heinsberg, Günter Kapell, gegenüber dieser Zeitung erklärte.
 
Kapell verweist auf eine zweite Straßenbaumaßnahme des Kreises auf Gangelter Gemeindegebiet, die Ortsumgehung Birgden. Kapell bedauert, dass es dort zu Verzögerungen komme aufgrund einer Klage gegen das Bauvorhaben. Von Waldenrath nach Birgden soll dem Verkehrsteilnehmer ab dem bestehenden Kreisverkehr vor Birgden die Möglichkeit geboten werden, den Ort Birgden zu umfahren in Richtung Gillrath. Doch läge beim Verwaltungsgericht die Klage einer Person gegen diese etwa ein Kilometer lange Straße vor.
 
Kapell hofft auf einen baldigen Erörterungstermin. Doch wie lange sich dieses Verfahren tatsächlich hinzieht, lasse sich schwer sagen. Günter Kapell darf auf Nachfrage den Kläger zwar nicht nennen, macht aber deutlich, dass die Gillrather, die schon vor Jahren ihre Bedenken im Zusammenhang mit der alten K3 zwischen Birgden und Gillrath geäußert hatten, ausdrücklich nicht den Birgdenern ihre Umgehung hätten kaputt machen wollen.