Zwei neue Baugebiete und Parkgebühren in der "City"

27.03.2019, 10:29 Uhr | AN vom 27.03.2019

GANGELT Der Rat der Gemeinde Gangelt beschloss einstimmig zwei Bebauungspläne zu neuen Siedlungen im Norden des Ortszentrums und diskutierte die Satzung über die Ablösung von Stellplätzen konträr. 
 

Das neue Baugebiet „Am Vintelner Weg“ befindet sich am nordöstlichen Rand der Ortslage Gangelt. Es grenzt an die Hanxler-Straße und die letzten Häuser am Ortsrand entlang der Pastor-Fischenich-Straße. Bebaut wird eine Fläche von zwei Hektar. Derzeit wird das Plangebiet überwiegend ackerbaulich genutzt. Die Erschließung erfolgt über die Hanxler Straße. Im Osten grenzt die Trasse der ehemaligen Selfkantbahn an das Baugebiet. Geplant ist die Umsetzung eines Konzeptes, welches die Wohnansprüche unterschiedlicher Nutzergruppen, beispielweise Senioren und junge Familien, erfüllt. Zu diesem Zweck sollen Mehrfamilienhäuser, Einzel- und Doppelhäuser mit unterschiedlichen Grundstücksgrößen entstehen. Die ergänzende Umsetzung von Reihenhäusern wird nicht ausgeschlossen. Die Bauweise orientiert sich grundsätzlich an den umliegenden Wohngebieten, so dass Ein- und Zweifamilienhäuser in offener und zweigeschossiger Bauweise zulässig sein sollen. Im Bereich der Mehrfamilienhäuser soll die Umsetzung vergleichsweise großzügiger Gebäudekörper ermöglicht werden. Der Bebauungsplan „Wohngebiet Gangelt-Nord VI“ befasst sich mit einem neuen Baugebiet am nördlichen Rand der Ortslage Gangelt und umfasst eine Fläche von 3,6 Hektar. Derzeit wird das Plangebiet ackerbaulich genutzt. Entlang der nördlichen Plangebietsgrenze verläuft ein Wirtschaftsweg. Die südlich angrenzenden Flächen werden derzeit bebaut. Im Osten entlang der Hermann-Josef-Claßen-Straße befinden sich kleinteilig bebaute Wohngebiete. Der Bebauungsplan „Gangelt-Nord VI“ befindet sich derzeit im „Vorentwurf zur Frühzeitigen Beteiligung“ und wird wohl erst in etwa zwei Jahren umgesetzt werden können. Da im Baugebiet „Am Vintelner Weg“ die Entwicklungsgesellschaft Gangelt im Besitz der Grundstücke ist, kann das Bauvorhaben hier schneller Gestalt annehmen.

An der Ablösung von Stellplätzen sollen zukünftig im Ortskern Gangelt Nutzungsänderungen und Renovierungsmaßnahmen im Altbestand nicht scheitern. Im Rahmen der Städtebauförderung wird der Ortskern saniert. Um Hausbesitzer nicht abzuschrecken, sollen sie zusätzlich zu den Renovierungskosten nicht auch noch die hohen Ablösebeiträge für nicht geschaffenen Parkraum zahlen müssen. Eine entsprechende Änderung der Satzung wurde bei sechs Gegenstimmen der Sozialdemokraten, der Unabhängigen Bürger und der FDP beschlossen. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, Achim Philippen, befürchtete, dass am Ende die Gemeinde für die fehlenden Parkplätze wird aufkommen müssen. Gerhard Schütz (CDU) hielt entgegen, im Ortskern Gangelt gebe es genügend Parkplätze, die zu Fuß zu erreichen seien, vielleicht nicht direkt vor jeder Tür der gewünschte.
 
Von der Tagesordnung genommen wurde die Öffnung der Stichstraße zwischen der Hanstraße und Im Hönzel in Birgden, die CDU-Ratsmitglied Heinz Schmitz beantragt hatte. 40 Anwohner der beiden Straßen hatten bei der Verwaltung eine Unterschriftenliste gegen die Öffnung eingereicht, die den Ratsmitgliedern aber erst in der Sitzung zuging. Heinz Schmitz ließ den Tagesordnungspunkt daher zurückstellen, um die betreffenden Anwohner aufklären zu können. „Das ist doch schon mal eine gute Idee“, kommentierte Bürgermeister Bernhard Tholen. Tholens „Glückwunsch“ ging bei einem weiteren Tagesordnungspunkt der Ratssitzung an Gerhard Schütz. Schütz „darf“ als Ortsvorsteher von Gangelt einen Runden Tisch mit Anwohnern und Passanten der Lindenstraße bilden. Schütz verwies aber darauf, dass erst noch die Stellungnahme des Straßenverkehrsamtes abzuwarten sei. Darauf hätte er sich bereits mit den Beschwerdeführern geeignet, die sich (wie berichtet) vom Verkehr entlang ihrer Häuser belästigt fühlen.