Einhelliges Lob für Gangelter Verwaltun

13.12.2018, 10:33 Uhr | AN. vom 13. Dez. 2018

Gangelt:  Der Haushalt der Gemeinde Gangelt schließt im nächsten Jahr mit einem Minus in Höhe von 2,6 Millionen Euro ab. Da die Gemeinde aber ausreichend Reserven hat, kann auch in 2019 investiert werden.
 

Mit Rücksicht auf das Publikum im Forum des Rathauses der Gemeinde Gangelt verzichteten die Fraktionen in diesem Jahr darauf, in langen Haushaltsreden den Haushalt der Gemeinde, den Kämmerer Gerd Dahlmanns im Haupt- und Finanzausschuss vorgestellt hatte, lang und breit aus ihrer Perspektive aufs Korn zu nehmen. Den Vogel beim Bemühen, die Zuhörer nicht mit vielen Worten zu langweiligen, schoss eindeutig Karl-Heinz Milthaler, Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion, ab. Nach nur 13 Sätzen beendete er sein Statement zum Haushalt 2019 mit dem Satz: „Die CDU-Fraktion stimmt dem vorliegenden Haushaltsplan 2019 nebst Stellen-, Finanz- und Investitionsplan zu.“
Lediglich mit ein paar Sätzen mehr taten es ihm die vier übrigen Fraktionen im Rat der Gemeinde Gangelt gleich. Alle stimmten dem Haushaltsplan 2019 zu und lobten die solide Arbeit des Kämmerers Gerd Dahlmanns und der Verwaltung.
 
Karl-Heinz Milthaler hatte den Reigen der Haushaltsstatements als Sprecher der stärksten Fraktion eröffnet. Wie berichtet, stehen im Haushaltsplan 2019 Aufwendungen von gut 26 Millionen Euro Erträge von rund 23,4 Millionen Euro gegenüber. Laut der Berechnungen des Kämmerers, der stets defensiv kalkuliert, ist also ein Minus von 2,6 Millionen Euro zu erwarten, das aber aus den soliden Rücklagen gedeckt werden kann. Zwei wichtige Ziele, die 2019 in Angriff genommen werden, sind die Aufwertung des Ortskerns Gangelt und die energetische Erneuerung der Gesamtschule.
Positiv wertete Karl-Heinz Milthaler, dass, obwohl 2019 kein ausgeglichener Haushalt zu erwarten sei, die Gemeinde keine Abstriche bei den Investitionen mache. Dafür seien in den letzten Jahren die nötigen Reserven geschaffen worden, die Ausgleichrücklage sei seit 2009 mehr als verdoppelt worden. Milthaler stellte fest: „Die Verwaltung hat in den vergangenen Jahren gut gearbeitet. Die CDU-Fraktion hat dazu verantwortungsbewusst zum Wohl der Bürger ihren Beitrag geleistet.“
 
Rainer Mansel, Fraktionsvorsitzender der SPD, konnte ebenfalls kein Haar in der Suppe finden. Es gebe einfach nichts zu kritisieren, stellte Mansel fest. So könne er auch nicht wie in anderen Kommunen üblich, als Sprecher der Opposition den Haushalt verreissen. Kein Antrag im Rat, und das gelte für alle Fraktionen, sei im vergangenenJahr aus finanziellen Gründen abgelehnt worden.
 
In anderen Kommunen würden Schwimmbäder geschlossen und Schulen nicht repariert, dies sei in Gangelt anders, auch wenn manche Reparatur schneller erledigt werden könnte, aber dies liege dann zumeist am Handwerkermangel. Mansel drückte seine Hoffnung aus, dass auch zukünftig ausschließlich Demokraten im Rat der Gemeinde sitzen werden, die zu einstimmigen Ratsbeschlüssen finden.
 
Roger Schröder, Fraktion Unabhängige Bürger, unterstrich: „In Gangelt geht es ruhiger und zielorientierter zu als in einigen Nachbarkommunen.“ Wegen der kollegialen Zusammenarbeit sei ihm keine Situation in diesem Jahr in Erinnerung geblieben, die besonders erwähnenswert sei. Wegen der vorhandenen Liquidität könne in Gangelt auch mal ein schlechtes Jahr überstanden werden. Schröder: „Kurzfristig sollte der Planverlust für 2019 uns keine Sorgen bereiten.“ Dennoch werde die Gemeinde auch weiterhin von externen wirtschaftlichen Entwicklungen abhängig sein, da sei ein Wirtschaften mit Augenmaß gefordert.
 
Ingrid Heim, Fraktionsvorsitzende der FDP, meinte zum Haushaltplan: „Dass unsere Gemeinde sich 2018 Schulden aufladen musste, ist eine Altlast, geschuldet einem Programm der alten rot-grünen Landesregierung und nicht dem Kämmerer Gerd Dahlmanns.“
 
Auch Helga Heinen, Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, ging auf die unverschuldete Schuldensituation ein. De facto habe die Gemeinde Gangelt seit Jahren zum ersten Mal wieder Schulden. Heinen: „Gefühlt fallen sie aber nach Meinung der Freien Wähler nicht ins Gewicht, da es ja nur eine vorübergehende Kreditaufnahme ist, deren Summe zu 100 Prozent vom Land NRW zurückgezahlt wird. Dieses Geld aus `Gute Schule 2020´wird offensichtlich sinnvoll für die Sanierung unserer Schule ausgegeben.“ Schade sei es, dass gute Haushaltsführung durch weniger Zuweisung und höhere Kreisumlage quasi bestraft werde.