Bauarbeiten an der Ortsumgehung Gangelt im Zeitplan

03.12.2018, 10:36 Uhr | AN vom 03.12.2018

GANGELT Die Straßenbaumaßnahmen um Gangelt kommen gut voran. Besonders die Anwohner der Sittarder Straße dürften profitieren, aber nicht nur die. Es „wird Parkraum zu schaffen sein und wir müssen über die eine oder andere Einbahnstraße nachdenken!“, sagt Bürgermeister Bernhard Tholen.
 

Das feuchte Herbstwetter sorgt zumindest an der Oberfläche für etwas Matsch; ansonsten schieben und heben die Raupen und Bagger trockenen Boden aus. Die Arbeiten an der Gangelter Ortsumgehung EK13/17 sind in vollem Gange und Bürgermeister Bernhard Tholen nennt mit vorsichtigem Optimismus „Anfang 2020“ als den ungefähren Zeitpunkt, zu dem ein langer Planungsprozess mit den jetzt begonnen Bauarbeiten sein vorläufiges Ende finden soll.
 
Vorläufig deswegen, weil die neue B56, die die A46 (Janses Mattes) mit dem niederländischen Autobahnnetz verbindet und die Ortsumgehungen in Gangelt (K13) und Birgden (K3 ) entscheidende Bestandteile der dringend benötigten Verkehrsentlastung für Gangelt, Kreuzrath und Birgden sind. Einen radikalen Einschnitt soll es dann nach 2020 auf der Sittarder Straße in Gangelt geben. „Hier wird am Ende der Fußgänger im Mittelpunkt stehen“, so der Bürgermeister. Für den Autoverkehr soll die Ortsdurchfahrt unattraktiv gemacht werden.
 
Für jeden Anwohner der Sittarder Straße, der Straße, die Gangelt durchschneidet, klingt das wie Musik. Zwar hat speziell der Lkw-Verkehr schon abgenommen. Trotzdem ist die Verkehrs- und damit Lärmbelastung nach wie vor hoch. Angestrebt wird in diesem Zusammenhang auch, den arg ausgedünnten Einzelhandel wiederzubeleben.
 
Zu dem Gesamtprojekt „Umbau Ortskern“ wird Anfang 2019 die Bürgerbeteiligung starten. Für diesen Entwicklungsprozess setzt man im Rathaus rund zwei Jahre an. Dann werden die Förderanträge gestellt und der Umbau kann beginnen. „Der Ortskern muss attraktiver für die Bewohner und Touristen werden“, so Tholen. Ihm schwebt ein zentraler Marktbereich vor, an den sich ruhige Plätze, kleine Geschäfte und eine Flaniermeile anschließen. „Da wird Parkraum zu schaffen sein und wir müssen über die eine oder andere Einbahnstraße nachdenken!“
 
Im kommenden Jahr soll dann auch die vierte, immer noch ins Leere führende Ausfahrt aus dem Kreisverkehr zwischen Birgden und Waldenrath angebunden werden. Die Verlängerung der K3 geht von diesem Kreisverkehr bis hinter das Gewerbebiet an der Geilenkirchener Straße, von wo aus man dann Richtung Hanbusch und Geilenkirchen fahren kann. Das wird dann für Birgden neben der B56 – also der „großen“ Ortsumgehung – eine weitere Entlastung der Bahnhof, Gater- und Kreuzstraße sein.
 
Diese Bauprojekte, speziell in Gangelt, gehen einher mit einigen Umwidmungen und damit Verantwortlichkeiten für die Straßen. Die altbekannte B56 heißt heute L47 und ist damit von der Verantwortung des Bundes an das Land NRW abgetreten worden. Am Ende der Entwicklung, man spricht im Rathaus von 2022, soll es eine Gemeindestraße werden. Dann liegt die Planungshoheit vor Ort. Das wiederum wird zu einer Verschiebung der L47 über das Gewerbegebiet und den Luisenring führen.
 
Bei dem aktuellen Projektname EK13/EK17 steht das EK für Ersatzkreisstraße.
 
Die K13 ist heute die, die von Gangelt nach Vinteln und Langbroich führt, die K17 (ehemals L221) führt von Gangelt nach Kreuzrath. Von der Verlängerung Hanxlerstraße ist also links die EK13 im Bau, der Bereich EK17 – der im kommenden Jahr begonnen wird, führt zur L47 (ehemals B56) in die Nähe des Wirtsberg. Dort, an der Verlängerung Hanxlerstraße und am Hastenrather Weg, werden drei Kreisverkehre die neue Straße an die bestehenden anschließen.