Amsel-Schule weiter in der Schwebe

22.09.2018, 10:39 Uhr | AN vom 22. September 2018

GANGELT Es wäre der entscheidende Schritt für die Pläne der Amsel-Schule in Gangelt gewesen: Der Bauausschuss sollte über eine Flächennutzungsplanänderung und die Aufstellung eines Bebauungsplanes entscheiden.
 

Ein Grundstück am Rande des Schulzentrums war ins Auge gefasst worden, um den „Amseln“ eine Heimstatt zu bieten. Bei einem Ja als Empfehlung an den Rat wäre eine entscheidende Hürde genommen worden. Es gab kein Ja, und es gab kein Nein; es war auch keine Tendenz bei den Mitgliedern des Bauausschusses auszumachen. Es fehlt, so formulierte es der CDU-Fraktionsvorsitzende Karl-Heinz Milthaler, an Informationen. „Wir Kommunalpolitiker sind bisher nur über die Zeitung über das Projekt Amsel-Schule informiert worden!“
 
Zwar sei der Bauausschuss für das Grundstück zuständig; die grundsätzliche Haltung zu dem Schulprojekt in privater Trägerschaft solle aber über den Schulausschuss erfolgen, waren sich Milthaler für die CDU und Rainer Mansel, SPD, einig.
 
Karl-Heinz Milthaler erläuterte, dass er Kristina Dahlmanns vom Förderverein telefonisch über dieses Vorhaben informiert habe. So wurde kurzfristig für den 8. Oktober um 18 Uhr eine Schulausschusssitzung einberufen, bei der das Projekt Amsel-Schule von den Initiatoren vorgestellt werden soll. Tags darauf tagt der Rat der Gemeinde. Hier könnte dann eine richtungsweisende Entscheidung getroffen werden. „So beweisen wir unseren Willen, das Projekt nicht auf die lange Bank zu schieben“, verwies der CDU-Mann darauf, dass so oder so erst der Rat eine verbindliche Entscheidung treffen kann.
 
Rund 40 der Initiatoren und Fördervereinsmitglieder hatten mit Plakaten den Weg zum Gangelter Rathaus gefunden, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen und für die Sache zu werben.
 
Geplant ist eine einzügige Grundschule, die am Ende rund 80 Kinder beherbergen soll. Das Schulkonzept ist an die Montessori-Pädagogik angelehnt. Die wird bereits in der Kindertagesstätte „Kinderreich“ in Gangelt angewandt. Dieser Kindergarten, der sich aktuell im Hochhaus der Via Nobis befindet, hat gerade einen Neubau im Baugebiet „Gangelt-Nord-V“ mit rund 85 Plätzen in Angriff genommen. Mittelfristig soll die Amsel-Schule zu einer weiterführenden Schule bis Klasse 10 ausgebaut werden.
 
Für die nächsten fünf Schuljahre ab dem Schuljahr 2019/20 liegen mehr als 80 Voranmeldungen vor. 50 Prozent davon aus der Gemeinde Gangelt, der Rest aus dem Kreis Heinsberg.
 
Kristina Dahlmanns erinnert in einem Gespräch mit unserer Zeitung daran, dass die Bezirksregierung in Köln die Schule tragen würde. Das ist also anders, als bei der Mercator- oder Gesamtschule, wo die beteiligten Gemeinden als Schulverband zuständig sind. 87 Prozent der laufenden Kosten für die Amsel-Schule würde das Land tragen, der Rest müsste von der Schulgemeinschaft durch Eigenleistung und Elternbeiträge aufgebracht werden. Erst Ende August, also vor wenigen Wochen, sei Einigkeit mit einem Grundstückseigentümer erzielt worden.