Kanalanschluss wird in Baugebieten der Gemeinde Gangelt deutlich teurer

03.07.2018, 10:40 Uhr | AN vom 3. Juli 2018

GANGELT. Das Dixi-Klo ist sicherlich keine Alternative zum Anschluss an das öffentliche Kanalsystem, auch wenn dieser Anschluss demnächst in Gangelt deutlich teurer werden wird.
 

Seit Juni 2010 betrug der Beitrag für den Anschluss an die öffentliche Kanalisation der Gemeinde Gangelt 6,08 Euro pro Quadratmeter der anrechenbaren Grundstücksfläche. Der Haupt- und Finanzausschuss der Gemeinde Gangelt billigte nun einstimmig den von der Verwaltung erarbeiteten Satzungsentwurf, der noch vom Gemeinderat zu verabschieden ist. Vorgesehen ist in der Satzungsänderung eine Erhöhung des Anschlussbeitrages von 6,08 Euro auf 13 Euro pro Quadratmeter.
 
Anhand der Baugebiete Klein Feldchen II in Schierwaldenrath und Im Jankerfeld II in Birgden hatte die VDH Projektmanagement GmbH für die Gemeinde Gangelt die zu erwartenden Kanalbaukosten errechnet. Oberfläche, Aushub, Verbau, Rohre und Mauerwerksschächte waren einige der Kostenpunkte, die in die Rechnung eingeflossen waren. Aufgrund des komplexen Sachverhaltes hatte die Gemeindeverwaltung das Büro VDH eine Berechnung zur Ermittlung der Beiträge erstellen lassen.
 
Wie die Verwaltung darlegte, seien die Investitionskosten für die Kanäle seit der letzten Ermittlung stark angestiegen. Die VDH-Berechnung war sogar zu dem Ergebnis gelangt, dass der neue Beitragssatz auf 17,43 Euro festzusetzen sei.
 
Blick in die Zukunft
 
Da aufgrund der unterschiedlichen Voraussetzungen die Kanalbaukosten stark variieren würden, hatte die Verwaltung aber vorgeschlagen nur einen Betrag von 13 Euro pro Quadratmeter festzusetzen. Mit diesem Beitrag sei nach Auffassung der Verwaltung die Kanalisation in den Baugebieten finanziell realisierbar. Auch über die Kanalgebühren werden die Baukosten mitfinanziert.
 
Da in letzter Zeit keine Baugebiete über die Gemeinde abgewickelt wurden, sondern über die Entwicklungsgesellschaft Gangelt, konnte für die zukünftige Beitragsermittlung nicht auf die tatsächlichen Kosten in bereits realisierten Baugebieten zurückgegriffen werden. Es galt, die zukünftigen Kosten einzuschätzen.
 
Einen großen Anteil an den erhöhten Kanalbeiträgen haben die Sickerbecken und wie Beigeordneter Gerd Dahlmanns erläuterte, die Verringerung der Grundstücksflächen bei unverändert großen Häusern. Die Erschließungskosten zahle, wie Dahlmanns auf Nachfrage unserer Zeitung erklärte, immer derjenige, der zum Zeitpunkt der Zustellung des Bescheides Grundstückseigentümer sei.
 
Die Mitglieder des Hauptausschusses befassten sich auch mit den Öffentlichen Bekanntmachungen der Gemeindeverwaltung.
 
Duales Informationssystem
 
Da ab dem kommenden Jahr das Amtsblatt der Gemeinde nicht mehr im Drei-Länder-Kurier erscheinen wird, stellte die Verwaltung Alternativen zur Diskussion, um die Bürger informieren zu können. Der Ausschuss wählte einstimmig ein duales System.
 
Zukünftig sollen das Internet und Bekanntmachungskästen in den Orten als Informationswege dienen. Rainer Mansel verwies zwar darauf, dass ein Großteil der Bevölkerung das Internet nicht nutze. Doch fand sich leider keine Lösung wie ein eigenes Amtsblatt von der Gemeinde Gangelt flächendeckend und nicht zu kostenintensiv an die Frau und den Mann zu bringen wäre.