Auf der „Hauptstraße“ wird es ruhiger: L47 soll Gemeindestraße werden

28.02.2018, 10:49 Uhr | AN vom 28. Febr. 2018

GANGELT. Es könnte zukünftig etwas ruhiger zugehen auf der Gangelter „Hauptstraße“. Da der Bau- und Umweltausschuss der Gemeinde Gangelt bei einer Enthaltung beschloss, die durch den Ort verlaufende L47 (ehemals B56) zur Gemeindestraße herabzustufen, muss im Gegenzug allerdings der Verlauf der Landstraße 47 verlegt werden.
 

Die L 47 wird laut Planung dann „untenrum“, also südlich der Ortslage, über Martin-May-Straße, Franz-Savels-Straße und Luisenring bis zum Kreisverkehr an der Frankenstraße in Höhe der Gesamtschule führen. Die Verwaltung und der Bauausschuss gehen davon aus, dass, wenn ab etwa 2021 die Umgestaltung der „Hauptstraße“ in die Tat umgesetzt wird, die nördliche Ortsumgehung Gangelts, also „obenrum“ fertiggestellt sein wird, so dass sich die Verkehrsströme dorthin verlagern werden.
 
Wohnumfeldverbesserung
Wie die Verwaltung den Bauausschussmitgliedern darlegte, solle im Rahmen des Förderprojekts „Interkommunales Entwicklungskonzept Westzipfelregion“ unter anderem im Rahmen der Ortskernsanierung und Wohnumfeldverbesserung die Umgestaltung der Sittarder Straße/Frankenstraße vorgenommen werden. Hierzu bedürfe es jedoch einer Abstufung des betreffenden Abschnitts zur Gemeindestraße.
 
Erste Gespräche hätten bereits mit dem Kreis Heinsberg und dem Landesbetrieb Straßenbau stattgefunden. Als ein Ergebnis der Gespräche hatte sich ergeben, dass der Straßenverlauf von der Nahversorgung bis zum Kreisverkehr Mindergangelt (K5) über die Franz-Savels-Straße und den Luisenring bis zum Kreisverkehr Mercatorschule (K17) zur Landesstraße aufgestuft werden muss. Diese Aufstufung werde aber voraussichtlich auf den dort fließenden Verkehr keine Auswirkungen haben, da der Ortskern wie bisher weiter durchfahren werden könne.
 
Umstufung zum 1. Januar
Das Verfahren solle laut Auskunft des Landesbetriebes so durchgeführt werden, dass die Strecken zum 1. Januar 2019 umgestuft werden. Die Abschnitte, in denen der Kreis Heinsberg betroffen sei, bedürften aber noch der Zustimmung im zuständigen Ausschuss. Ausschussmitglied Horst Frank (Grün-Liberale Fraktion) hatte nachgefragt, ob nicht doch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen durch die Aufstufung der südlichen Umgehung zur Landstraße zu befürchten sei. Karl-Heinz Milthaler, Fraktionssprecher der CDU, ging davon aus, dass wenn die nördliche Umgehung fertig sei, der Autofahrer „oben in einer geschmeidigen Geschwindigkeit um den Ort herum fahren werde.“
 
Eine einmalige Chance
Auch Bürgermeister Bernhard Tholen sprach sich für die angedachte Lösung aus und meinte, dass Gangelt sich diese einmalige Chance nicht entgehen lassen dürfe. Ein weiterer Tagesordnungspunkt der Bauausschusssitzung betraf einen Antrag des Initiativkreises „Stolpersteine helfen … auch in Gangelt“.
 
Der Initiativkreis hatte beantragt der Gasse zwischen Wallstraße und Sittarder Straße in Gangelt die Bezeichnung „Synagogengasse“ zu verleihen, als Hinweis auf die noch vorhandene Synagoge in der Heinsberger Straße. Der Antrag wurde von den Mitgliedern des Bau- und Umweltausschusses einstimmig angenommen.