Der Trend geht zu mehr Schulden

Doch 13 Gemeinden fallen positiv auf, weil sie ohne Kredite auskommen.
 
Die Schulden der nordrhein-westfälischen Kommunen sind abermals gestiegen. Mit fast 62 Milliarden Euro stehen die Städte und Gemeinden, die Kreise, die beiden Landschaftsverbände und der Regionalverband Ruhr bei den Banken in der Kreide. 
 
Die höchste Verschuldung, gemessen in Euro je Einwohner, haben die Statistiker für Siegburg bei Bonn ermittelt. Auf jedem Einwohner in dieser Stadt lasten rund 9.567 Euro städtische Schulden. Hohe Werte melden auch Oberhausen (8.908 Euro), Mülheim an der Ruhr (8.078 Euro), Hagen (7602 Euro) und Remscheid (7.470 Euro). 
 
Die durchschnittliche kommunale Pro-Kopf-Verschuldung betrug am Jahresende 2014 rund 3.524 Euro. Davon entfallen auf die (langfristigen) Investitionskredite rund 1.271 Euro und auf Kassenkreditschulden rund 1.503 Euro. Zu den Schulden gehören außerdem die Verbindlichkeiten in den kommunalen Eigenbetrieben. Im Vergleich zum Jahr 2013 steigen die Kassenkreditverpflichtungen, die mit dem Dispositionskredit des Girokontos vergleichbar sind, um 61 Euro pro Kopf. Hier schlummert eine große Gefahr, wenn sich das gegenwärtige historisch niedrige Zinsniveau ändert. Diese Zahlen hat IT.NRW ermittelt.
 
Es geht auch anders
 
Das es auch anders geht, beweisen die 13 Städt und Gemeinden, die am Jahresende 2014 gänzlich schuldenfrei waren. Diese Vorzeigegemeinden für die Steuerzahler sind: Borken, Breckerfeld, Gangelt, Issum, Kranenburg, Langenfeld (Rheinland), Niederzier, Olfen, Raesfeld, Reken, Senden, Sonsbeck und Velen.
 
Die inoffizielle "Nummer eins" unter diesen schuldenfreien Kommunen ist unangefochten das münsterliche Raesfeld. Kommunalschulden sucht man hier seit dem Jahr 1994 vergebens. Neu in dieser Bestenliste ist Kranenburg am Niederrhein.
 
 
(Quelle: Kommunal Magazin 7-8/15)
 
Eine Übersicht über die Verschuldung aller 396 Kommunen in NRW finden Sie im Internet unter www.steuerzahler-nrw.de