Nachgefragt – nachgehakt
Am 4. April war es soweit. Der CDU- Landtagskandidat Bernd Krückel, MdL stellte sich den Fragen der CDU FU in Gangelt.
Nach der Begrüßung des Kandidaten, des stellvertretenden Landrates Erwin Dahlmanns sowie des Bürgermeisters Guido Willems eröffnete die Vorsitzende Dagmar Ohlenforst die Fragerunde sehr unorthodox:
„Steak oder Gemüse“? wollte sie wissen. Bernd Krückel entschied sich spontan für das Steak, für Kaffee statt Tee und bevorzugt das Meer gegenüber den Bergen.
Auf die Frage nach wichtigen Ritualen erklärte der Kandidat, dass ihm die Lektüre der Zeitung am Morgen, begleitet von zwei bis drei Tassen Kaffee, wichtig ist.
Nach seiner Bettlektüre gefragt, nannte der MdL das Buch „Der Mäusetöter“ von Mario Adorf. Dieses Buch, das von Adorfs Kindheitserinnerungen erzählt, habe er schon einmal gelesen; es habe aber für ihn vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges eine andere, tiefere Bedeutung bekommen.
Mutig sind für ihn die Menschen, die sich aktiv in eher diktatorischen Regimen für die Demokratie einsetzen.
Was Bernd Krückel an den Menschen in seinem Wahlkreis schätzt? Den Humor und dass man mit den Leuten gut fregeln kann.
Im Folgenden ging der Kandidat auf die Slogan-Plakate der CDU ein.
Energie: sicher und bezahlbar
Im Kreis Heinsberg haben wir eine hohe Anzahl von Windrädern, die viel umweltfreundlichen Strom erzeugen. Da sind wir gut aufgestellt, so Krückel. Weiterhin soll auf einer Kiesgrubenfläche eine große Photovoltaik-Anlage entstehen und die WFG sowie der Kreis sind intensiv damit beschäftigt, dass hier im Kreis grüner Wasserstoff generiert wird. Dazu kommt das ehrenamtliche Engagement der Leute, die PV-Anlagen auf ihren Dächern installieren. Hier beträgt die Wartezeit zurzeit etwa ein halbes Jahr. Die Förderung ist gut; Speicher werden gesondert gefördert. Hinderlich sind hier – wie bei vielen Dingen in Deutschland – die Regularien, welche die Verfahren und Genehmigungen unnötig in die Länge ziehen. Krückel wies außerdem darauf hin, dass der Betreiber einer PV-Anlage ein Unternehmer ist und der Eigenverbrauch versteuert werden muss. Bis 10 KW entfällt jedoch die Gewerblichkeit. Eine Teilnehmerin will wissen: Kann sich ein Normalverdiener solch eine Anlage überhaupt leisten? Preise von 45.000 € standen im Raum. Diese Summe sei viel zu hoch bemessen, so der Kandidat. Wichtig ist: Energie muss auf jeden Fall bezahlbar bleiben.
Um die Wirtschaft zu stärken und damit Arbeitsplätze zu sichern, muss der Staat die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich Deutschland vermehrt zu einem Regulierungsstaat entwickelt, was häufig die Schaffung von Arbeitsplätzen verhindert. Es muss mehr vereinfacht werden. Für eine neue Vorschrift müssen zwei alte wegfallen.
Wichtig ist in dem Zusammenhang, dass vor allem das Handwerk und der Mittelstand unterstützt werden. Es ist, so der MdL, keine gute Entwicklung, dass die akademische Ausbildung als so viel wertvoller erachtet wird als die handwerkliche bzw. praktische Ausbildung
Konsequent gegen Clans und Straftäter
Seit Herbert Reul Innenminister ist und gegen Clans und Straftäter immer wieder mit gezielten Einsätzen „kleine Nadelstiche“ setzt, hat das Thema Innere Sicherheit für die Menschen im Land an Bedeutung verloren. Auch die Polizeibeamten haben, so der MdL, zum ersten Mal das Gefühl, dass ihr oberster Dienstherr wirklich hinter ihnen steht und dass ihre Arbeit die nötige Wertschätzung erfährt. Außerdem spricht sich Krückel dafür aus, dass im Polizeiwesen der Mittlere Dienst erneut eingeführt wird. Damit diese erfolgreiche Politik fortgesetzt werden kann, ist es wichtig, dass Reul wieder Innenminister wird, um seine Null-Toleranz-Strategie fortführen zu können.
Natürlich konnten die Anwesenden jederzeit Zwischenfragen stellen, wovon auch reichlich Gebrauch gemacht wurde.
Und wie steht es mit dem Klimaschutz, Herr Krückel?
Was zum Beispiel den Bereich Düngemittel angeht, so achten die meisten Landwirte darauf, nicht mehr zu verwenden wie nötig, so dass die Umwelt möglichst wenig belastet wird.
Darüber hinaus ist man bereits dabei, die Produktion von Medikamenten nach Deutschland zurückzuholen. Dann ist man nicht mehr oder nicht so stark auf den asiatischen Markt angewiesen und mit den Lieferketten gibt es weniger Probleme.
Als wichtigstes Projekt sieht Krückel „FUTURE SITE InWEST“ in Lindern, ein nachhaltiges Industriegebiet von mehr als 200 ha, wo zukünftig emissionsarm bzw. emissionsfrei produziert werden kann. Dazu ist allerdings wegen des dann zu erwartenden höheren Verkehrsaufkommens die Ortsumgehung Lindern wichtig sowie eine Bahnanbindung. Dazu muss man aber die Bevölkerung mitnehmen.
Beim Klimaschutz, so der MdL, muss künftig auch Starkregen bei der Entwässerung verstärkt berücksichtigt werden. Fakt ist, dass man eine Flutkatastrophe wie im letzten Jahr nicht für möglich gehalten hat. Auf ein solches Ereignis war man nicht vorbereitet. Das muss auf jeden Fall verbessert werden.
Wie stehen Sie zum Ausbau des Radwegenetzes?
Zum Teil sind die Radwege schlecht und/oder zu eng, so eine der Anwesenden. Krückel erklärt: Das Radwegenetz im Kreis wurde bereits stark verbessert. Das Land NRW hatte in der Vergangenheit bereits 60 Millionen Euro für Fahrradwege zur Verfügung gestellt und erhöht die Summe nun um weitere 60 Millionen. Fakt ist aber: Man kann nicht alles auf einmal machen und nicht direkt alles, was wünschenswert ist.
Es gab noch zahlreiche Fragen, z.B. zur generellen Impflicht, die Krückel ablehnt. Eine Impfpflicht ab 50 hält er für zu wenig; ob sie schon ab 18 sein müsse, bezweifelt er. Vor allem muss bei einer Verpflichtung zum Impfen geklärt werden, wie die arbeitsrechtlichen Auswirkungen sind.
Nach den Straßenausbaubeiträgen für Anlieger gefragt, erklärt der Abgeordnete, dass es einen Topf im Haushalt dafür gebe, aber kein allgemeines Gesetz zur Kostenübernahme, damit die Kosten nicht ausufern. Darüber hinaus gebe es noch viele nicht abgeschlossene Vorgänge aus länger zurückliegenden Zeiten.
Im Kindergartenbereich sieht Krückel die bestehende Unterversorgung. Die Kinderbetreuung muss unbedingt gesichert sein. Man muss da auch auf private Investitionen setzen, jedoch muss man auch von geltenden Standards ein Stück weit herunterkommen. Mancher Kindergarten-Neubau ist im Detail schwierig, wenn beispielsweise runde Wände geplant und gebaut wurden. Zum einen verunsichert das die kleinen Kinder, zum anderen sind runde Wände schwer mit Möbeln zu bestücken. Ein drittes beitragsfreies Kindergartenjahr ist geplant.
Bei weiteren Schnellfragerunden wurde deutlich: Krückel ist ein Optimist, der auf sein Bauchgefühl setzt, er liebt Komödien „je blöder desto besser“, die Band „Supertramp“ und die Farbe Blau; überhaupt ist er ein „Genussmensch“, aber zielstrebig und mit Ausdauer. Er hat sein Hobby „Politik“ zum Beruf machen können. Als Kind wollte er Bäcker werden.
Drei Ziele, die er in der nächsten Legislaturperiode verwirklichen will?
Nach seinen politischen Stärken gefragt: über Dinge reden, die man versteht.
Und der 15. Mai? „Das wird eine freudige Überraschung für die CDU NRW.“